Mittwoch, 31. Dezember 2014

Bye Bye 2014

Hinter mir liegt ein Jahr mit vielen Tiefen und Höhen und ich verabschiede mich davon in der Hoffnung, dass das neue Jahr besser wird.
Was ich 2014 liegen gelassen habe, soll 2015 endlich wieder aufgenommen werden. Wäre doch gelacht, wenn ich dem Schicksal nicht endlich mal ein Schnippchen schlagen würde - wobei ich wohl auch eher mir in den Hintern treten müsste, denn Tiefen sollten mich nicht immer davon abhalten, das Leben wieder auf die Höhe zu bringen.

In diesem Sinne:

Vorbei ist heut das alte Jahr,
vieles war auch wunderbar.
Das ist es woran ich mich erfreuen sollte,
und das neue Jahr wird so werden, wie das alte ich wollte. ;)

Freitag, 20. Juni 2014

Life


Heute will ich dann doch mal einfach aus dem Nähkasten plaudern. Wie ich HIER berichtete, war ich vor Kurzem im Krankenhaus. Meine Mutter hatte mir dort eine Blume mitgebracht, die ich so schön fand, dass ich sie mit nach Hause nahm. Eine Freundin sagte: "Um Gottes Willen, wenn du Blumen mit aus dem Krankenhaus bringst, dann muss schnell wieder einer rein." Ach, ich bin ja nicht abergläubisch...

Sie sagte es...und folgendes passierte:

Dienstag wurde ich aus dem Spital entlassen - Freitag durfte ich mich wieder dort blicken lassen, weil die Wunde aufgegangen war. Sonntag musste ich mit meinem Sohn eben wieder dort hin, da er einen komischen, mir unbekannten Ausschlag hatte, Montag war ich zur Nachkontrolle.
In der Zeit zwischendrin - ich kann mich nicht an den genauen zeitlichen Ablauf - musste auch die besagte Freundin mit ihren zwei Kindern ins Krankenhaus. Einmal mit blutiger Mandelentzündung, das andere Mal war das andere Kind aufgrund der vorausgegangen Tonsillitis kurz vorm Austrocknen und Nierenversagen. Zum Glück ist alles gut gegangen *aufHolzKlopf

Letzte Woche hatten wir ein riesen Zirkusprojekt an der Schule. Meine Mamsell, 7 Jahre und sehr aktiv, wurde zusehends schwach und müde. Das Projekt verlangte auch von den Kindern alles ab. Beschwert hat sie sich nicht wirklich. Freitag war die erste Aufführung und alles ist super gelaufen. Samstag früh wurde ich mit herzzerreißendem "Mir geht's nicht gut" geweckt. Ich will nicht sagen, dass das Kind Fieber hatte, aber sie sah alles andere als gesund aus. Mit Fieber- und Schmerzmittel konnte sie auch Oma und Opa ihre Vorstellung zeigen, zu Hause legte sie sich hin und schlief.

Sonntag hatte sie dann leichtes Fieber, ebenfalls Montag und Dienstag früh. Gegen Mittag rief mein Sohnemann: "Maaaaama, dem Mamsellchen geht es schlecht" und sie lag im Bett zitternd und schwitzend, der Kopf hochrot, die Augen fiebrig. Temperatur: 41°C. Ich informierte den Kinderarzt und packte mit schlechtem Gewissen das kranke Kind ins Auto. Das schlechte Gewissen deswegen, weil Fieberkinder ins Bett und nicht ins Auto gehören!
Wir kamen schnell dran. Die Ärztin schaute sich den Hals an und fragte zuerst: "Haben sie das nicht gesehen?" Meine Antwort war: "Ob sie es glauben oder nicht...bis heute früh waren die Mandeln leicht gerötet." Was ich da sah, konnte ich selbst kaum glauben, erklärte mir dann aber plötzlich den üblen Geruch, den ich auf dem Weg in die Praxis in der Nase hatte.

"Haben sie schon mal was von Drüsenfieber gehört?" "Ja, nur nicht unbedingt Gutes"

Lange Rede, kurzer Sinn. Am nächsten Tag hat sich der Verdacht auf das Drüsenfieber verstärkt, es wurde Blut abgenommen und die Ergebnisse bekommen wir Dank Feier- und Brückentag erst nächste Woche.

Gestern ging es dem Mamsellchen viel zu gut und ich ging davon aus, dass das vorsorgliche Antibiotikum gegen die Mandelentzündung geholfen hat. Doch wie das bei Viren so ist: die Mistdinger gaukeln einem vor, dass alles wieder gut ist und schwuppdiwupp sind sie wieder da...jetzt liegt mein Kind wieder mit leichtem Fieber und völlig k.o. im Bett und schläft...

In diesem Sinne: ich bin nicht abergläubisch, aber Blumen werde ich nicht mehr aus dem Krankenhaus mit nach Hause nehmen.

Gehabt euch wohl!

Mittwoch, 11. Juni 2014

You've got a Friend


Im Februar riefen Bine und Andrea in ihrer Rubrik ShortStories dazu auf, alles über das Thema Freundschaft zu schreiben...und weil mein allerbester und liebster Freund nun zwei lange Wochen im Urlaub war, hatte ich genug Zeit mir genau darüber Gedanken zu machen...

Freunde sind wie Laternen
- sie machen den Weg nicht kürzer, aber heller.

Kennt ihr das? Ihr seht, hört, schmeckt oder riecht etwas und sofort fühlt ihr euch in eine bestimmte Zeit eures Lebens zurück versetzt? So geht es mir mit dieser Frühstücks-Schokolade, besser bekannt als "SZ-Schnitten." Sie erinnern mich an Jessika, meine erste beste Freundin im Kindergarten.
Als ich fünf Jahre alt war, zog ich mit meinen Eltern um und ich habe Jessika nie wieder gesehen.

Im neuen Kindergarten habe ich auch gleich eine Freundin gefunden, Anja. Leider war sie ein Jahr jünger als ich und kam nicht mit mir in die Schule.

Petra und Sabrina. Das waren meine Freundinnen in der ersten Klasse. Diesmal ging nicht ich, sondern sie beide zogen weg und der Kontakt verlief sich trotz erster Brieffreundschaftversuche im Sande.

Im Laufe meines Lebens habe ich viele Menschen kennen gelernt und sie auch als portionierte Freunde geschätzt und geachtet. Behalten habe ich davon niemanden.
Ich erinnere mich noch sehr gut an Nicole. Sie war mir während der Ausbildung eine sehr gute Freundin. Kurz vor unserem Examen sagte sie zu mir: "Kaddie, du hast dich total verändert. Du bist voll die Arschlochsau geworden."
Und zum ersten Mal in meinem Leben fiel mir auf, dass ich seit immer keine Freundschaften behalten habe. Wahrscheinlich wusste ich, dass nichts auf Dauer sein kann und habe tatsächlich stets jeden dazu gebracht mich zu hassen, wenn der Abschied nahte.

Doch da gibt es einen Menschen, den habe ich vor nunmehr dreißig Jahren und mehr im Kühlschrank meiner Eltern getroffen. Nennen wir ihn "Frau M.". Damals war er noch ein Freund meines Bruders und erst etwa sieben Jahre später ,als ich eine Ehrenrunde drehen musste und in die Klasse meines Bruders kam, der allerdings freiwillig ein Jahr zurück ging,  ist unsere Freundschaft entstanden.
Frau M. ist mir ein Bruder, eine Schwester, ein Freund, eine Freundin, ein Seelenverwandter. Meine Eltern haben ihn quasi adoptiert.

Es gibt eine Sache, die ihn von all meinen Freunden auf Zeit unterscheidet...er wollte mich nie aus seinem Leben streichen und hat meine Anwandlung manchmal zum Arschloch zu mutieren stets als eine meiner Macken akzeptiert. Ich wüsste nicht, dass wir jemals wirklich Streit hatten...außer einmal, da hatte ich noch eine andere Freundin, mit der er nicht klar kam. Wir haben ein paar gefühlte Wochen - wahrscheinlich waren es zwei Tage - nicht miteinander geredet...was völlig albern war, aber Teenager sind nun mal seltsam.
Frau M. hat sein Leben, ich habe meins. Wir haben keine gemeinsamen Freunde mehr - auch er zieht einen Schlussstrich, wenn er weiß, einer muss gehen. Wir nehmen aneinander Teil, reden uns aber nicht gegenseitig rein. Er ist derjenige, der sich immer bei mir melden muss, weil ich mir seinen Dienstplan nicht merken kann. Und noch nie kam da ein Vorwurf oder ein Gezicke. Wir sehen uns manchmal nur zwei Mal im Jahr, telefonieren auch nicht jede Woche. Und trotzdem wissen wir über alles Bescheid...und ich meine wirklich über ALLES! Wir sind ehrlich zueinander und ich wüsste nicht, ob wir überhaupt mal ein böses Wort zueinander gesagt haben - außer den bösen Worten, die wir uns als Spitznamen geben. Die schreibe ich aber nicht auf, vielleicht lesen hier Kinder mit.

Ich habe noch mehr Kontakte und ein paar nenne ich meine Freunde. Nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich bin ein einsamer Einzelgänger.

Bei meinen Kindern sehe ich jetzt wieder, wie sehr wir um Freundschaften kämpfen. Ich wünsche mir, sie finden auf dieser Welt einen Menschen, der ihnen so lieb und teuer ist, wie mir Frau M. .  

Freundschaften werden manchmal überbewertet, Freundschaften können stressen. Es ist nicht wichtig, eintausendundzweimillionen Freunde zu haben. Wichtig ist, dass unter diesen vielen der eine, wahre und echte Freund ist. 

Gehabt euch wohl!



Montag, 9. Juni 2014

Hitze-Wahn-Sinn

Wie immer können wir froh sein, dass Petrus das Wetter macht und wir nicht entscheiden müssen...

Seien wir mal ehrlich: welches Wetter gefällt schon jedem? Ich zum Beispiel mag den Sommer sehr, aber genauso auch den Winter...und den Herbst...und den Frühling. Es gibt immer mal Tage, an denen auch ich schimpfe. Aber warum sich darüber aufregen?

Heute geschehen - bei uns vor der Haustür. Seit Ewigkeiten traf ich mal wieder Frau Nachbarin. Auf die Floskel: "Na, lange nicht gesehen. Wie geht es dir?", bekam ich zur Antwort: "Hoooooch, der Sommer macht mich kaputt" Jetzt schon? Nach drei Tagen?

Neulich noch mokierte sie sich über den Schnee, dann über den Regen, daraufhin kurz über die Wärme, die affige Kälte und jetzt schon wieder über das "heißeste Pfingstwochenende, seit es Messungen gibt." Es sei gesagt, diese Begegnung vor meiner Haustür war eine Sensation...normalerweise treffe ich sie im Fenster an...in ihrem!

Ich sehe ja in Allem einen Sinn. Auch in der Erderwärmung. Manni, das Mammut, hat sich sicher auch nicht erträumt, dass seine Welt mal taut...ändern konnte er daran nichts. Wir auch nicht. Nur sollten wir uns mal abgewöhnen immer zu denken, dass genau WIR das Ende der Evolution sind. Die Erde dreht sich, die Menschheit entwickelt sich weiter. Aus dem Homo Sapiens wird vielleicht irgendwann der Homo Caelestis - also der gottesähnliche Mensch. Wir können uns anpassen oder aussterben. Wir sind Sapiens und damit klug und gescheit genug uns jeder Witterung anzupassen.

"Denk ich positiv, gewinn ich" - das ist mein Credo. Und so sitze ich hier an meinem Laptop, das Thermometer zeigt noch schöne 25 Grad an, die Schweißperlen auf der Stirn lassen mich denken, im Haus haben wir 40 Grad und mein Hirn fühlt sich leicht matschig an. Dennoch hatten wir hier ein schönes Pfingstwochenende. HardCoreGrilling, Rasensprenger, Eis, Obst, Faulenzia...das hab ich im Winter nicht! Dessen Vorteile schreibe ich aber erst auf, wenn es soweit ist ;)

Und so ende ich mit einem Gedicht, das mir heute einfach so einfiel...

Das Hirn erweicht, der Schweiß der rinnt
der Tag mit einem Lächeln beginnt.
Nur einen Satz, der alles beschreibt...

ICH LIEBE DICH, DU SOMMERZEIT!!!


Gehabt euch wohl...

Donnerstag, 5. Juni 2014

(which) Time is on my Side


Bine und Andrea fragen in diesem Monat nach der "liebsten Tageszeit - ShortStory" - und einmal möchte ich auch mitmachen.

Zuerst war mir klar, dass das für mich der Vormittag ist. Da bin ich allein, habe meine Ruhe, kann machen, was ich will. Klang im ersten Moment positiv, doch ist mir tatsächlich heute aufgefallen, dass ich am Vormittag den meisten Stress habe. Denn damit ich machen kann, was ich will, brauche ich erstmal ein ordentliches Haus. Und dann brauch ich einen heißen Kaffee, mein zweites Frühstück  und schon ist wieder Zeit fürs Mittagessen.

Der Mittag ist alles andere als meine liebste Tageszeit. Essen, Hausaufgaben, schon wieder aufräumen ... auch wenn es nur die Küche ist.

Dann kam ich auf den Abend. Da ist wieder Ruhe, da wird es dunkel, da kann ich machen was ich will. Meist bin ich aber zu müde vom Alltag und entweder lese ich, bis mir das Buch auf die Nase fällt (manchmal auch mein Kindle *autsch) oder schlafe kucke TV...

Da war aber noch was...ach ja...das Dazwischen...der Nachmittag!

Wenn das Mittagessen verräumt ist, die Hausaufgaben gemacht sind, der Kaffee getrunken ist, dann beginnt die schönste Zeit des Tages.
Zum Einen kommt nämlich genau jetzt die Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringen kann. Je nach Wetterlage verbringen wir die im Freien oder im Haus. Wir spielen Brettspiele oder frönen der Sonne. Wir albern rum oder schreien uns auch mal an. Wir führen Gespräche oder genießen das Schweigen. Oft machen wir etwas zusammen, doch genauso oft geht jeder seinen Weg...
Während die Kinder im Dorf unterwegs sind oder  ihre Freunde eingeladen haben (was auf Grund ihres Alters mittlerweile beinahe täglich vorkommt), kann auch ich machen, was ich will. Keine Schule, kein Haushalt, kein Zwang. Der Nachwuchs hat seinen Spaß und ich kann ohne Muss und ohne Soll den Sachen nachgehen, die mir wichtig sind. Sei es Arbeit im Garten oder Arbeit an der Nähmaschine. Nicht zu vergessen der Kaffee mit Freundinnen - auch gerne via Telefon. Ich habe Zeit, werde nur selten gestört und ich kann sagen, an den Nachmittagen bin ich am produktivsten, am besten gelaunt, am zufriedensten...egal ob ich ihn allein verbringe oder mit meinen Kindern.

Und wenn wir dann gegen 18 Uhr zu Abend gegessen, die obligatorische Runde Uno gespielt haben und die Kinder nach ihrer abendlichen Sendung zu Bett gehen, dann erzählt jeder noch kurz von dem tollen Nachmittag und der Tag neigt sich (meist) glücklich dem Ende.

Es gibt zwar Tage, an denen man (so wie wir vorgestern) drei Stunden beim Augenarzt verbringt bzw. sich neue Brillen aussucht, noch schnell einen Einkauf erledigt, das Abendessen sich um eine Stunde verschiebt und man im ersten Moment einfach nur genervt ist, weil der Tag so schnell und ohne Spaß vorbei ging. Doch wenn dann sowohl der Master als auch die Prinzessin sich beim Gute-Nacht-Kuss herzlich für das Eis aus dem Supermarkt bedanken, dann wird einem bewusst, dass auch das "Muss-Nun-Mal-Sein" seine positiven Seiten haben kann. Man muss nur das Beste draus machen wollen...

Dienstag, 3. Juni 2014

Alles unter Kontrolle


Mein Holder wirft mir das schon seit jeher vor, ich weiß es, will es aber nicht wahr haben sehe es aber anders. Wer gibt schon seine Fehler zu?

Vor Kurzem ärgerte mich mein Appendix und wollte raus. Das geht nur mit einer Operation und schon zeigte das EKG bei der Vorbereitung extremen Stress an.
Es war nicht die Angst vor Komplikationen, es war einfach der Gedanke durch eine Spritze keine Kontrolle mehr über mich zu haben.

Der OP-Pfleger war sehr nett. Dank ihm und Hab-Mich-Lieb-Pillchen war ich im Vorbereitungsraum gar zu Scherzen aufgelegt. Und dann kam der Anästhesist. Er legte mir "Sauerstoff" auf die Nase, steckte eine Spritze auf den Zugang und sagte: "So, gleich schlaaaa..." und schon wachte ich wieder auf. Mein erster Satz: "Sie Arschloch, das war kein Sauerstoff, das war Lachgas." In meiner Akte stand dann etwas vom Durchgangssyndrom, was in meinem Fall einfach nur bedeutet: ich habe geschimpft habe was das Zeug hielt.

Ok, das war jetzt eine größere Sache...um nicht zu sagen DIE größte...doch ich wette, ein EKG würde den gleichen Stress anzeigen, wenn ich dabei zuschauen müsste, wie jemand in meiner Küche werkelt und mir wurde der Mund zugenäht, die Hände verbunden und die Füße gefesselt, damit ich mich auch wirklich nicht einmischen kann. Oder wenn Autoritätspersonen...nennen wir sie LEHRER...über meine Kinder bestimmten und ich hätte nichts mehr zu sagen. Oder wenn mein Mann den Wochenessensplan schriebe. Oder wenn  mir jemand genau vorschreiben würde, wie ich etwas nähen soll. Oder wenn mir jemand einfach ein Buch schenken würde, ohne dass ich jemals den Wunsch geäußert hätte. Oder wenn meine Mutter jetzt wirklich  käme und mir die Fenster putzen würde, weil ich es grad dank Operation nicht kann und es tatsächlich nötig wäre...

Kontrolle zu verlieren bedeutet, mich zu verlieren. Wer verliert sich schon gerne? Mein Mann sagt oft, mein Kontrollzwang wäre schon krankhaft. Ich kann doch  nichts dafür, wenn er manchmal vergisst mir zu schreiben, dass er auf dem Heimweg ist. Ganz selbstverständlich schicke ich ihm dann die vorgefertigte SMS mit: "Train?" Und zwar spätestens um 19:27 Uhr! Immerhin verlässt sein Zug um 19:22 Uhr den Bahnhof... ich mach mir doch Sorgen Ich will doch auch meinen Abend planen und sollte dann wissen, wer ab 21:00 Uhr noch so im Haus ist, den ich kontrollieren kann mit dem ich den Abend verbringen kann. Jeden Abend übrigens...schon seit Jahren...21:05 Uhr geht mit seltenen Ausnahmen, die ich schon mindestens zehn Stunden vorher weiß, die Tür auf...  

Als ich im Krankenhaus am vierten Tag nach der OP sagte: "Ich muss nach Hause, ohne mich geht es nicht", antwortete der Arzt: "Glauben sie mir, es geht auch ein paar Tage ohne sie. Geben sie ihr Haus, ihre Kinder, ihren Alltag einfach mal in andere Hände." Wäre ich in dem Moment am EKG angeschlossen gewesen, hätte man mich sicher auf die ITS verlegen müssen.

Meine Recherchen haben ergeben, dass es nicht grade positiv ist, immer Kontrolle über etwas haben zu müssen. Sicher ging meinem Kontrollzwang eine Erfahrung in meinem Leben voraus, die ich nicht noch mal erleben will. Doch eigentlich möchte ich ja nur über mich selbst bestimmen. Daran kann ich absolut nichts negatives erkennen...außer den Egoismus. Doch da ich mich auch immer so "kontrolliere", dass es meinem nahen Umfeld gut geht, paart sich der Egoismus mit Altruismus und am Ende treffen sich beide bei Null und schwupp...die Welt ist wieder in Ordnung.

Kontrolle bedeutet auch, darauf zu achten, ein glückliches Leben zu haben. Und dagegen kann ja nun mal niemand etwas einwenden, solange man andere damit nicht unglücklich macht.


In diesem Sinne:

Gehabt euch wohl! Und nicht immer alles so Ernst nehmen...

Sonntag, 23. März 2014

Vererbungslehre



Werden wir mal ein wenig wissenschaftlich…

Als Kind hatte ich die Angewohnheit stets, ständig und immerzu zu „zuppeln“. Meine Mutter kaufte mir damals extra Koldern mit kurzem Haar. Die waren zwar nicht so kuschelig, hielten aber eine Weile, denn Wolldecken hatten recht bald kein Fell mehr – ebenso erging es meinen Kuscheltieren, die ich trotz ihrer Nacktheit und der damit (für andere) verbundenen Hässlichkeit überall mit hin schleppte.

Unlängst kam ich ins Wohnzimmer und traute meinen Augen kaum! Da lagen auf dem Sofa verteilt Unmengen an Fusseln. Zuerst glaubte ich an eine Erscheinung … mitten in diesem Flusenmeer saß meine Mamsell und zuppelte an der bereits recht haarlosen Wolldecke.

Manche Eigenarten sind somit vielleicht erblich bedingter Herkunft. Da ich diesen Tick seit meiner Jugendzeit nicht mehr habe, kann meine Tochter sich ihn zumindest nicht abgeschaut haben.

Doch dann gibt es noch diese anerzogenen Spleens. Das sind die, bei denen man sich in der Jugend immer wünscht, nie so zu werden wie die eigenen Eltern.

Meine Mutter hat zum Beispiel die Angewohnheit, im Restaurant, bei Freunden, bei Bekannten und auch bei Fremden die Krümel von der Tischdecke zu wischen – selbst wenn gar keine Krümel da sind. Ich habe mich immer lustig über sie gemacht, bis mein Mann mich beim Inder mit den Namen seiner Schwiegermutter ansprach.
Oder diese Binsenweisheiten, bei denen man früher die Augen verdreht hat – „Was die anderen machen ist mir egal, hier gibt es unsere Regeln“ ,  „ Ich zähle bis drei…“ oder gar „Warte mal ab, bis du so alt bist wie ich“. Ich wollte anders sein – wie wahrscheinlich jeder auf diesem Planeten es sich irgendwann mal vornimmt. Doch wie oft schlage ich mir heute innerlich auf den Mund, wenn ich zu meinen Kindern diesen Schmus sage?

Nennen wir es anerzogen, doch irgendwo müssen die Vögel, die unsere Vorfahren hatten, auch weiter leben. Ich bin froh, dass meine Mama sich von ihrer Mutter einiges angenommen hat, so können wir sehr oft darüber lachen, wenn mal wieder der Satz fällt: „Ich wollte nie so werden“ und gleichzeitig meiner Oma gedenken, die dadurch immer noch unter uns weilt.

Die „Meise unterm Pony“ sollte man gar nicht so negativ sehen. Es hat seine Vorteile, dass wir alle irgendwo einen an der Klatsche haben. 
Zum Einen würde sicher vielen Menschen etwas fehlen, wenn sie sich nicht über die Eigenarten anderer austauschen könnten. Zum Anderen (und viel Wichtgerem): wer ist noch nie wegen einer süssen, goldigen, klitzekleinen Macke der Liebe begegnet?

 

Donnerstag, 23. Januar 2014

Apropos Besuch

Wer mich kennt, der weiß: ich mach nichts, was ich machen muss!

Da gibt es diese komische Art an Menschen, die mich manchmal echt verzweifeln lässt… „Ich war bei dir, das nächste Mal kommst du zu mir!“ oder „Warum meldest du dich nicht bei mir, ich hab doch das letzte Mal angerufen.“ Das treibt mich echt in den Wahnsinn! Warum kann man nicht, wenn man jemanden hören will, einfach noch mal anrufen oder gar noch mal vorbei kommen. Muss man dann wirklich auf Teufel komm raus darauf warten, dass der andere sich meldet? Haben diese Personen so wenig Selbstbewusstsein und suchen die Bestätigung darin, wer sich wie oft kümmert? Ich versteh das nicht.

Freundschaften sind aus diesem Grund in die Brüche gegangen. „Tschuldigung, Kaddie, aber wenn du dich nicht bei mir meldest, dann liegt dir scheinbar auch nichts an mir.“ Dieser Gedankensplitter ging kommentarlos an mir vorüber, die Freundschaft verlief sich dann im Sande. Darüber rede ich auch nicht, habe andere Sorgen…

Das mag jetzt seltsam klingen, aber meine Freunde wissen, ich gehöre zu den Menschen, die so etwas nervt. Es ist ja nicht so, dass ich nie etwas von mir hören lasse. Manchmal ruf ich gar zwei oder drei Mal hintereinander an und denke mir nichts dabei.

Mir ist aufgefallen, dass genau diese Personen auch gerne den Spruch: „Das nächste Mal gibst du einen aus!“ verwenden. Vor ein paar Tagen hat das jemand zu mir gesagt und zufällig habe ich diesen Jemand zum dritten Mal beim Einkaufen getroffen. Also kaufte ich eine Flasche Wasser, gab sie ihm und sagte: „Schuld erfüllt!“ Dieser Blick war es wert…

Vielleicht bin ich dreist, vielleicht bin auch ich seltsam. Darin könnte sich auch der Grund finden, warum ich nur eine Hand voll wirklicher Freunde habe…dafür aber die Besten!

In diesem Sinne: wenn euch an jemanden etwas liegt, dann zeigt es einfach. Wahre Freundschaften erkennt man doch daran, dass sie ewig anhalten, ohne sich aus Dank abwechselnd beieinander zu melden oder gegenseitig zu besuchen. Gehabt euch wohl…ich ruf jetzt meinen besten Freund an. :-)

Montag, 20. Januar 2014

Bloggen ist Therapie...




… schreibt Kaddie unter mir und das würde ich gerne aufgreifen, denn bevor ich in Therapie muss, weil meine Nerven mit mir durchgehen, schreibe ich das nun besser nieder! ;o)

Jede/r hat Macken, Ticks und Spleens. Das ist okay so, aaaber mein Besuch darf seine Macken gerne daheim lassen.

Da gibt es diese „Handtuchabhänger“. Sie benutzen das Bad, waschen hinterher Hände (DAS ist gut und soll so bleiben), nur schaffen sie es nicht, das Handtuch hängen zu lassen. Sie müssen es IN die Hand nehmen und knoddeln es wieder irgendwie auf die Halterung.

Weil ich verstehen wollte, warum sie das machen, habe ich den Selbsttest gewagt. Hände gewaschen, Handtuch IN die Hand genommen und abgetrocknet. 

Resümee: Keins – macht nämlich keinen Unterschied!

Vielleicht sollte ich Regeln an die Badezimmertür machen? 
  • Männer: Hinsetzen!
  • Frauen: Finger weg von den Schränken, da ist nix besonderes drin!
  • Alle: Handtuch hängen lassen!
Spätestens nach vier Wochen kommt bestimmt kein Besuch mehr, weil sie denken, ich hab nicht mehr alle Latten am Zaun und NICHT zugeben würden, dass sie auch solche Macken haben.

Ich weiß nicht mal, warum es mich stört, aber ihr könnt mir nicht sagen, dass ihr so eine Macke nicht habt!

Dann lasst mal hören…

In diesem Sinne, grade nochmal um die Therapie herumgekommen.

Freitag, 17. Januar 2014

Bloggerwelten


Definition für das zweite Frühstück: Kaffee, Brötchen, PC an und aus dem eigenen Alltag in die Welt der anderen verschwinden 


Ich gehe gerne im Dunkeln an hell beleuchteten Häusern vorbei und frage mich, welche Menschen hintern den verschlossenen Türen wohnen und was sie grade machen. Wahrscheinlich kommt das daher, dass ich von Natur aus neugierig bin.

Seit 2008 bin ich in der Bloggerwelt unterwegs. Mir gefällt es dort, denn es gibt mir die Möglichkeit hinter diese verschlossenen Türen zu schauen.

Wie oft denkt man sich: „Könnte ich das auch?“ und träumt sich an den Punkt, an dem man ein ähnliches Täschchen zeigen kann oder auch eine bessere Momentaufnahme der Natur im Form eines Bildes. Und wie oft denke ich: „Ach kuck mal einer an! Wollmäuse gibt es nicht nur bei uns unterm Bett.“ Das macht die Person hinter dem Blog menschlich, vertraut und normal und man kann mit ganz anderen Augen die Bilder betrachten und Texte lesen, die vielleicht lediglich der Werbung dienen.
Es gibt auch die Blogschreiber, da würde man am liebsten in den Bildschirm springen und mal eine Runde Knuddelstunde veranstalten. Doch das geht nicht – dem Herr sei Dank. Am Ende hätte man dreiundfünfzig fremde Menschen auf dem Sofa, die einen drücken wollen. Also hinterlässt man einen lieben Kommentar, der zwei Dinge gleichzeitig kann:

1.)    Den Blogschreiber aufmuntern.
2.)    Dem Kommentarverfasser das Gefühl geben, die gute Tat des Tages hinter sich gebracht zu haben.

Wir leben in einer Zeit, in der das Internet zu unseren Freunden gehört. Ein Vorteil ist, man kann Kontakte besser pflegen, denn eine Email ist schnell geschrieben und schnell beantwortet. Einen Brief müsste man zur Post bringen und dann auf die Antwort warten, was ungeduldigen Menschen wie mir schwer fällt. Und ein Telefonat kann einem eine lange Zeit des Tages rauben. Natürlich darf man das echte Leben draußen nicht vernachlässigen, die Gefahr besteht leider.

Blogs inspirieren, Blogs geben Mut, Blogs helfen meiner Meinung sogar zur Selbstfindung, Bloggen ist Therapie.

Doch neben den Blogs gibt es noch die anderen sozialen Netzwerke, die manch einem Ähnliches bedeuten wie den anderen das virtuelle Tagebuch. Doch da habe ich meine ganz eigene Meinung zu, worüber ich das nächste Mal schreiben werde…

In diesem Sinne…

„Blog you free“

Montag, 13. Januar 2014

Die personifizierte Macke...

Ich behaupte von mir selbst, viele Vögelchen unter meinem wirbelnden Pony zu haben. Nach und nach werde ich darüber schreiben - da wird schon einiges zusammen kommen.
Aber folgende Meise muss ich als Erstes aufschreiben, denn sie hat dem Blog eigentlich das Leben geschenkt...

Anfangen und nicht zu Ende bringen - das ist meine Devise. Da bin ich nicht stolz drauf, soviel Ehrlichkeit muss sein.


  • Ich wollte Grafikdesignerin werden und begann ein Fernstudium. Es lag mir nicht, ich gab es auf, auch wenn ich einiges der Gesamtkosten zahlen musste. 
  • Um die Kinder nicht zum Fotografen schleifen zu müssen, musste die teure Kamera her. Mehr als früher fotografiere ich dennoch nicht. 
  • Nähen sollte mir die Selbständigkeit und ein bisschen Geld bringen. Heute besitze ich eine sehr gute Nähmaschine, eine Stickmaschine und gar eine Strickmaschine - gelegentlich alles im Einsatz.
  • Mit dem Füller wollte ich wieder schreiben. Doch da hätte ich quasi das Schönschreiben der ersten Klasse wiederholen müssen. Nun liegt das Kalligraphieset nebst Büchern im Schrank und wird wahrhaftig nur vor den Feiertagen genutzt - den großen...also vor Weihnachten...

Was man erkennen kann: ich will und will, geb ein Heidengeld dafür aus, aber zu Ende bringe ich nichts. Auf Dauer nervt mich das selbst, vielleicht kennt das ja jemand von euch.

Vor gut zwei Jahren setzte ich mich an mein Laptop und begann zu Schreiben. Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend wurden wach. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl etwas zu Ende bringen zu können, was ich schon seit jeher mache: Schreiben! Ich schreibe gerne, ich schreibe viel, ich schreibe, seit ich schreiben kann - vorher habe ich meine Geschichten gemalt.
Mein Problem war, ich konnte meine Gedanken nicht mehr zu Papier bringen und so begann ich ein weiteres Fernstudium: Schreiben lernen - Autor werden. Und man wird es kaum glauben, aber das habe ich tatsächlich zu Ende gebracht...wenn auch mit Verzögerung.

An dieser Stelle kann ich jetzt die Sache mit der "Schreib-Freundin" erklären. Sie sagte einst, sie wolle gerne schreiben. Und bevor sie wie ich jahrelang etwas anfängt und nicht zu Ende bringt, wollte ich ihr den langen Weg zur Selbstfindung sparen. Ihre Art zwang mich regelrecht dazu, ein gemeinsames Projekt zu starten.

Es wäre zu viel des Guten, gleich ein ganzes Buch zu schreiben, auch wenn ich  zumindest im Kopf eine Menge Material anzubieten hätte. So kam mir die Idee, meinen alten Blog zu schließen und einen neuen zu beginnen, in dem keine Bilder von der Familie oder von handgearbeiteten Kostbarkeiten zu sehen sind. Man wird hier keine Kochrezepte lesen und keine "12 von 12" finden.
Meine "Schreib-Freundin" hatte die Idee mit den "Zwängen und Macken"...und genau da war ich sicher, mit uns zwei Beiden könnte es klappen. Wir schwammen auf der gleichen Welle und sitzen nun in einem Boot. 

Hier wird also geschrieben - vom Alltag, von uns, von anderen, von Macken, von Spleens - oder eben ganz einfach: von Meisen unter Ponys.

Sonntag, 12. Januar 2014

Ein kleines Dankeschön...



So, dann beginne ich mal… mein erster Blogeintrag… Puh, gibt es hier eine Anleitung?

Nun gut, hilft ja alles nichts. Los geht’s:

Kennt ihr das, ihr lernt jemanden kennen und fühlt euch gleich zu Hause? Nicht im Sinne von „da kann man die Füße auf den Tisch legen und ohne zu fragen an den Kühlschrank gehen“. Nein, zwischenmenschlich. Das Gefühl man kenne sich schon ewig und drei Tage, hat gemeinsam gelacht, geweint, gefeiert und sich beim rückwärtstrinken die Haare gehalten. Dort kann man sein wie man ist, muss sich nicht verstellen, muss kein Blatt vor den Mund nehmen oder erntet einen schiefen Blick mit hochgezogener Augenbraue.

Wobei ich ihren Blick noch nie gesehen habe, ich kenne sie nicht persönlich, nicht in ihrer Gestalt – nur vom Schreiben. Durch das Internet und unzählige Emails, aber diese sagen so viel über sie aus. Sie schenkt mir Vertrauen, wo eigentlich noch keines sein kann. Woher auch, wenn wir uns noch nie gesehen haben!? Nur durch geschriebene Worte!? Mutig, oder? Das gleiche versuche ich ihr zurückzugeben, denn es bedeutet mir sehr viel. Aber ich denke es kommt an…

„Ich glaube das klappt ganz gut mit uns zwei Beiden“, schrieb sie mal. Ich glaube es auch – nein, ich weiß es.
Mit dieser „Schreib-Freundin“ mache ich hier diesen Blog und ich freue mich, was die Zukunft für uns bereithält.

Ich danke dir von Herzen!