Hinter mir liegt ein Jahr mit vielen Tiefen und Höhen und ich verabschiede mich davon in der Hoffnung, dass das neue Jahr besser wird.
Was ich 2014 liegen gelassen habe, soll 2015 endlich wieder aufgenommen werden. Wäre doch gelacht, wenn ich dem Schicksal nicht endlich mal ein Schnippchen schlagen würde - wobei ich wohl auch eher mir in den Hintern treten müsste, denn Tiefen sollten mich nicht immer davon abhalten, das Leben wieder auf die Höhe zu bringen.
In diesem Sinne:
Vorbei ist heut das alte Jahr,
vieles war auch wunderbar.
Das ist es woran ich mich erfreuen sollte,
und das neue Jahr wird so werden, wie das alte ich wollte. ;)
Mittwoch, 31. Dezember 2014
Freitag, 20. Juni 2014
Life
Heute will ich dann doch mal einfach aus dem Nähkasten
plaudern. Wie ich HIER berichtete, war ich vor Kurzem im Krankenhaus.
Meine Mutter hatte mir dort eine Blume mitgebracht, die ich so schön fand, dass
ich sie mit nach Hause nahm. Eine Freundin sagte: "Um Gottes Willen, wenn
du Blumen mit aus dem Krankenhaus bringst, dann muss schnell wieder einer
rein." Ach, ich bin ja nicht abergläubisch...
Sie sagte es...und folgendes passierte:
Dienstag wurde ich aus dem Spital entlassen - Freitag durfte
ich mich wieder dort blicken lassen, weil die Wunde aufgegangen war. Sonntag
musste ich mit meinem Sohn eben wieder dort hin, da er einen komischen, mir unbekannten
Ausschlag hatte, Montag war ich zur Nachkontrolle.
In der Zeit zwischendrin - ich kann mich nicht an den genauen zeitlichen Ablauf - musste auch die besagte Freundin mit ihren zwei Kindern ins
Krankenhaus. Einmal mit blutiger Mandelentzündung, das andere Mal war das andere Kind
aufgrund der vorausgegangen Tonsillitis kurz vorm Austrocknen und
Nierenversagen. Zum Glück ist alles gut gegangen *aufHolzKlopf
Letzte Woche hatten wir ein riesen Zirkusprojekt an der
Schule. Meine Mamsell, 7 Jahre und sehr aktiv, wurde zusehends schwach und
müde. Das Projekt verlangte auch von den Kindern alles ab. Beschwert hat sie
sich nicht wirklich. Freitag war die erste Aufführung und alles ist super
gelaufen. Samstag früh wurde ich mit herzzerreißendem "Mir geht's nicht
gut" geweckt. Ich will nicht sagen, dass das Kind Fieber hatte, aber sie
sah alles andere als gesund aus. Mit Fieber- und Schmerzmittel konnte sie auch
Oma und Opa ihre Vorstellung zeigen, zu Hause legte sie sich hin und schlief.
Sonntag hatte sie dann leichtes Fieber, ebenfalls Montag und
Dienstag früh. Gegen Mittag rief mein Sohnemann: "Maaaaama, dem
Mamsellchen geht es schlecht" und sie lag im Bett zitternd und schwitzend,
der Kopf hochrot, die Augen fiebrig. Temperatur: 41°C. Ich informierte den
Kinderarzt und packte mit schlechtem Gewissen das kranke Kind ins Auto. Das
schlechte Gewissen deswegen, weil Fieberkinder ins Bett und nicht ins Auto
gehören!
Wir kamen schnell dran. Die Ärztin schaute sich den Hals an
und fragte zuerst: "Haben sie das nicht gesehen?" Meine Antwort war:
"Ob sie es glauben oder nicht...bis heute früh waren die Mandeln leicht
gerötet." Was ich da sah, konnte ich selbst kaum glauben, erklärte mir
dann aber plötzlich den üblen Geruch, den ich auf dem Weg in die Praxis in der
Nase hatte.
"Haben sie schon mal was von Drüsenfieber gehört?"
"Ja, nur nicht unbedingt Gutes"
Lange Rede, kurzer Sinn. Am nächsten Tag hat sich der
Verdacht auf das Drüsenfieber verstärkt, es wurde Blut abgenommen und die
Ergebnisse bekommen wir Dank Feier- und Brückentag erst nächste Woche.
Gestern ging es dem Mamsellchen viel zu gut und ich ging davon
aus, dass das vorsorgliche Antibiotikum gegen die Mandelentzündung geholfen hat.
Doch wie das bei Viren so ist: die Mistdinger gaukeln einem vor, dass alles
wieder gut ist und schwuppdiwupp sind sie wieder da...jetzt liegt mein Kind
wieder mit leichtem Fieber und völlig k.o. im Bett und schläft...
In diesem Sinne: ich bin nicht abergläubisch, aber Blumen
werde ich nicht mehr aus dem Krankenhaus mit nach Hause nehmen.
Gehabt euch wohl!
Mittwoch, 11. Juni 2014
You've got a Friend
Im Februar riefen Bine und Andrea in ihrer Rubrik
ShortStories dazu auf, alles über das Thema Freundschaft zu schreiben...und weil mein allerbester und liebster
Freund nun zwei lange Wochen im Urlaub war, hatte ich genug Zeit mir genau
darüber Gedanken zu machen...
Freunde
sind wie Laternen
-
sie machen den Weg nicht kürzer, aber heller.
Kennt ihr das? Ihr seht, hört, schmeckt oder riecht etwas
und sofort fühlt ihr euch in eine bestimmte Zeit eures Lebens zurück versetzt? So
geht es mir mit dieser Frühstücks-Schokolade, besser bekannt als "SZ-Schnitten." Sie erinnern
mich an Jessika, meine erste beste Freundin im Kindergarten.
Als ich fünf Jahre alt war, zog ich mit meinen Eltern um und
ich habe Jessika nie wieder gesehen.
Im neuen Kindergarten habe ich auch gleich eine Freundin
gefunden, Anja. Leider war sie ein Jahr jünger als ich und kam nicht mit
mir in die Schule.
Petra und Sabrina. Das waren meine Freundinnen in der ersten
Klasse. Diesmal ging nicht ich, sondern sie beide zogen weg und der Kontakt verlief
sich trotz erster Brieffreundschaftversuche im Sande.
Im Laufe meines Lebens habe ich viele Menschen kennen
gelernt und sie auch als portionierte
Freunde geschätzt und geachtet.
Behalten habe ich davon niemanden.
Ich erinnere mich noch sehr gut an Nicole. Sie war mir
während der Ausbildung eine sehr gute Freundin. Kurz vor unserem Examen sagte
sie zu mir: "Kaddie, du hast dich total verändert. Du bist voll die Arschlochsau geworden."
Und zum ersten Mal in meinem Leben fiel mir auf, dass ich
seit immer keine Freundschaften behalten habe. Wahrscheinlich wusste ich, dass
nichts auf Dauer sein kann und habe tatsächlich stets jeden dazu gebracht mich
zu hassen, wenn der Abschied nahte.
Doch da gibt es einen Menschen, den habe ich vor nunmehr dreißig
Jahren und mehr im Kühlschrank meiner Eltern getroffen. Nennen wir ihn
"Frau M.". Damals war er noch ein Freund meines Bruders und erst etwa
sieben Jahre später ,als ich eine Ehrenrunde drehen musste und in die Klasse
meines Bruders kam, der allerdings freiwillig ein Jahr zurück ging, ist unsere Freundschaft entstanden.
Frau M. ist mir ein Bruder, eine Schwester, ein Freund, eine
Freundin, ein Seelenverwandter. Meine Eltern haben ihn quasi adoptiert.
Es gibt eine Sache, die ihn von all meinen Freunden auf Zeit
unterscheidet...er wollte mich nie aus seinem Leben streichen und hat meine
Anwandlung manchmal zum Arschloch zu mutieren stets als eine meiner Macken
akzeptiert. Ich wüsste nicht, dass wir jemals wirklich Streit hatten...außer
einmal, da hatte ich noch eine andere Freundin, mit der er nicht klar kam. Wir
haben ein paar gefühlte Wochen - wahrscheinlich waren es zwei Tage - nicht
miteinander geredet...was völlig albern war, aber Teenager sind nun mal
seltsam.
Frau M. hat sein Leben, ich habe meins. Wir haben keine
gemeinsamen Freunde mehr - auch er zieht einen Schlussstrich, wenn er weiß,
einer muss gehen. Wir nehmen aneinander Teil, reden uns aber nicht gegenseitig
rein. Er ist derjenige, der sich immer bei mir melden muss, weil ich mir seinen
Dienstplan nicht merken kann. Und noch nie kam da ein Vorwurf oder ein Gezicke.
Wir sehen uns manchmal nur zwei Mal im Jahr, telefonieren auch nicht jede
Woche. Und trotzdem wissen wir über alles Bescheid...und ich meine wirklich
über ALLES! Wir sind ehrlich zueinander und ich wüsste nicht, ob wir überhaupt
mal ein böses Wort zueinander gesagt haben - außer den bösen Worten, die wir
uns als Spitznamen geben. Die schreibe ich aber nicht auf, vielleicht lesen
hier Kinder mit.
Ich habe noch mehr Kontakte und ein paar nenne ich meine
Freunde. Nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich bin ein einsamer
Einzelgänger.
Bei meinen Kindern sehe ich jetzt wieder, wie sehr wir um Freundschaften kämpfen. Ich wünsche mir, sie finden auf dieser Welt einen Menschen, der ihnen so lieb und teuer ist, wie mir Frau M. .
Freundschaften werden manchmal überbewertet, Freundschaften können stressen. Es ist nicht wichtig, eintausendundzweimillionen Freunde zu haben. Wichtig ist, dass unter diesen vielen der eine, wahre und echte Freund ist.
Gehabt euch wohl!
Montag, 9. Juni 2014
Hitze-Wahn-Sinn
Wie immer können wir froh sein, dass Petrus das Wetter macht und wir nicht
entscheiden müssen...
Seien wir mal ehrlich: welches Wetter gefällt schon jedem? Ich zum Beispiel mag den Sommer sehr, aber genauso auch den Winter...und den Herbst...und den Frühling. Es gibt immer mal Tage, an denen auch ich schimpfe. Aber warum sich darüber aufregen?
Heute geschehen - bei uns vor der Haustür. Seit Ewigkeiten traf ich mal wieder Frau Nachbarin. Auf die Floskel: "Na, lange nicht gesehen. Wie geht es dir?", bekam ich zur Antwort: "Hoooooch, der Sommer macht mich kaputt" Jetzt schon? Nach drei Tagen?
Neulich noch mokierte sie sich über den Schnee, dann über den Regen, daraufhin kurz über die Wärme, die affige Kälte und jetzt schon wieder über das "heißeste Pfingstwochenende, seit es Messungen gibt." Es sei gesagt, diese Begegnung vor meiner Haustür war eine Sensation...normalerweise treffe ich sie im Fenster an...in ihrem!
Ich sehe ja in Allem einen Sinn. Auch in der Erderwärmung. Manni, das Mammut, hat sich sicher auch nicht erträumt, dass seine Welt mal taut...ändern konnte er daran nichts. Wir auch nicht. Nur sollten wir uns mal abgewöhnen immer zu denken, dass genau WIR das Ende der Evolution sind. Die Erde dreht sich, die Menschheit entwickelt sich weiter. Aus dem Homo Sapiens wird vielleicht irgendwann der Homo Caelestis - also der gottesähnliche Mensch. Wir können uns anpassen oder aussterben. Wir sind Sapiens und damit klug und gescheit genug uns jeder Witterung anzupassen.
"Denk ich positiv, gewinn ich" - das ist mein Credo. Und so sitze ich hier an meinem Laptop, das Thermometer zeigt noch schöne 25 Grad an, die Schweißperlen auf der Stirn lassen mich denken, im Haus haben wir 40 Grad und mein Hirn fühlt sich leicht matschig an. Dennoch hatten wir hier ein schönes Pfingstwochenende. HardCoreGrilling, Rasensprenger, Eis, Obst, Faulenzia...das hab ich im Winter nicht! Dessen Vorteile schreibe ich aber erst auf, wenn es soweit ist ;)
Und so ende ich mit einem Gedicht, das mir heute einfach so einfiel...
Das Hirn erweicht, der Schweiß der rinnt
der Tag mit einem Lächeln beginnt.
Nur einen Satz, der alles beschreibt...
ICH LIEBE DICH, DU SOMMERZEIT!!!
Gehabt euch wohl...
Seien wir mal ehrlich: welches Wetter gefällt schon jedem? Ich zum Beispiel mag den Sommer sehr, aber genauso auch den Winter...und den Herbst...und den Frühling. Es gibt immer mal Tage, an denen auch ich schimpfe. Aber warum sich darüber aufregen?
Heute geschehen - bei uns vor der Haustür. Seit Ewigkeiten traf ich mal wieder Frau Nachbarin. Auf die Floskel: "Na, lange nicht gesehen. Wie geht es dir?", bekam ich zur Antwort: "Hoooooch, der Sommer macht mich kaputt" Jetzt schon? Nach drei Tagen?
Neulich noch mokierte sie sich über den Schnee, dann über den Regen, daraufhin kurz über die Wärme, die affige Kälte und jetzt schon wieder über das "heißeste Pfingstwochenende, seit es Messungen gibt." Es sei gesagt, diese Begegnung vor meiner Haustür war eine Sensation...normalerweise treffe ich sie im Fenster an...in ihrem!
Ich sehe ja in Allem einen Sinn. Auch in der Erderwärmung. Manni, das Mammut, hat sich sicher auch nicht erträumt, dass seine Welt mal taut...ändern konnte er daran nichts. Wir auch nicht. Nur sollten wir uns mal abgewöhnen immer zu denken, dass genau WIR das Ende der Evolution sind. Die Erde dreht sich, die Menschheit entwickelt sich weiter. Aus dem Homo Sapiens wird vielleicht irgendwann der Homo Caelestis - also der gottesähnliche Mensch. Wir können uns anpassen oder aussterben. Wir sind Sapiens und damit klug und gescheit genug uns jeder Witterung anzupassen.
"Denk ich positiv, gewinn ich" - das ist mein Credo. Und so sitze ich hier an meinem Laptop, das Thermometer zeigt noch schöne 25 Grad an, die Schweißperlen auf der Stirn lassen mich denken, im Haus haben wir 40 Grad und mein Hirn fühlt sich leicht matschig an. Dennoch hatten wir hier ein schönes Pfingstwochenende. HardCoreGrilling, Rasensprenger, Eis, Obst, Faulenzia...das hab ich im Winter nicht! Dessen Vorteile schreibe ich aber erst auf, wenn es soweit ist ;)
Und so ende ich mit einem Gedicht, das mir heute einfach so einfiel...
Das Hirn erweicht, der Schweiß der rinnt
der Tag mit einem Lächeln beginnt.
Nur einen Satz, der alles beschreibt...
ICH LIEBE DICH, DU SOMMERZEIT!!!
Gehabt euch wohl...
Donnerstag, 5. Juni 2014
(which) Time is on my Side
Bine und Andrea fragen in diesem Monat nach der "liebsten Tageszeit - ShortStory" - und einmal
möchte ich auch mitmachen.
Zuerst war mir klar, dass das für mich der Vormittag ist. Da
bin ich allein, habe meine Ruhe, kann machen, was ich will. Klang im ersten
Moment positiv, doch ist mir tatsächlich heute aufgefallen, dass ich am
Vormittag den meisten Stress habe. Denn damit ich machen kann, was ich will,
brauche ich erstmal ein ordentliches Haus. Und dann brauch ich einen heißen
Kaffee, mein zweites Frühstück und schon ist wieder
Zeit fürs Mittagessen.
Der Mittag ist alles andere als meine liebste Tageszeit.
Essen, Hausaufgaben, schon wieder aufräumen ... auch wenn es nur die Küche ist.
Dann kam ich auf den Abend. Da ist wieder Ruhe, da wird es
dunkel, da kann ich machen was ich will. Meist bin ich aber zu müde vom Alltag
und entweder lese ich, bis mir das Buch auf die Nase fällt (manchmal auch mein
Kindle *autsch) oder schlafe kucke TV...
Da war aber noch was...ach ja...das Dazwischen...der
Nachmittag!
Wenn das Mittagessen verräumt ist, die Hausaufgaben gemacht
sind, der Kaffee getrunken ist, dann beginnt die schönste Zeit des Tages.
Zum Einen kommt nämlich genau jetzt die Zeit, die ich mit
meinen Kindern verbringen kann. Je nach Wetterlage verbringen wir die im Freien
oder im Haus. Wir spielen Brettspiele oder frönen der Sonne. Wir albern rum
oder schreien uns auch mal an. Wir führen Gespräche oder genießen das Schweigen.
Oft machen wir etwas zusammen, doch genauso oft geht jeder seinen Weg...
Während die Kinder im Dorf unterwegs sind oder ihre Freunde eingeladen haben (was auf Grund
ihres Alters mittlerweile beinahe täglich vorkommt), kann auch ich machen, was
ich will. Keine Schule, kein Haushalt, kein Zwang. Der Nachwuchs hat seinen Spaß
und ich kann ohne Muss und ohne Soll den Sachen nachgehen, die mir wichtig
sind. Sei es Arbeit im Garten oder Arbeit an der Nähmaschine. Nicht zu
vergessen der Kaffee mit Freundinnen - auch gerne via Telefon. Ich habe Zeit, werde nur selten gestört und ich kann
sagen, an den Nachmittagen bin ich am produktivsten, am besten gelaunt, am
zufriedensten...egal ob ich ihn allein verbringe oder mit meinen Kindern.
Und wenn wir dann gegen 18 Uhr zu Abend gegessen, die
obligatorische Runde Uno gespielt haben und die Kinder nach ihrer abendlichen
Sendung zu Bett gehen, dann erzählt jeder noch kurz von dem tollen Nachmittag
und der Tag neigt sich (meist) glücklich dem Ende.
Es gibt zwar Tage, an denen man (so wie wir vorgestern) drei
Stunden beim Augenarzt verbringt bzw. sich neue Brillen aussucht, noch schnell
einen Einkauf erledigt, das Abendessen sich um eine Stunde verschiebt und man
im ersten Moment einfach nur genervt ist, weil der Tag so schnell und ohne Spaß
vorbei ging. Doch wenn dann sowohl der Master als auch die Prinzessin sich beim
Gute-Nacht-Kuss herzlich für das Eis aus dem Supermarkt bedanken, dann wird
einem bewusst, dass auch das "Muss-Nun-Mal-Sein" seine positiven
Seiten haben kann. Man muss nur das Beste draus machen wollen...
Dienstag, 3. Juni 2014
Alles unter Kontrolle
Mein Holder wirft mir das schon seit jeher vor, ich weiß es,
Vor Kurzem ärgerte mich mein Appendix und wollte raus. Das
geht nur mit einer Operation und schon zeigte das EKG bei der Vorbereitung
extremen Stress an.
Es war nicht die Angst vor Komplikationen, es war einfach
der Gedanke durch eine Spritze keine Kontrolle mehr über mich zu haben.
Der OP-Pfleger war sehr nett. Dank ihm und Hab-Mich-Lieb-Pillchen
war ich im Vorbereitungsraum gar zu Scherzen aufgelegt. Und dann kam der
Anästhesist. Er legte mir "Sauerstoff" auf die Nase, steckte eine
Spritze auf den Zugang und sagte: "So, gleich schlaaaa..." und schon
wachte ich wieder auf. Mein erster Satz: "Sie Arschloch, das war kein
Sauerstoff, das war Lachgas." In meiner Akte stand dann etwas vom
Durchgangssyndrom, was in meinem Fall einfach nur bedeutet: ich habe geschimpft
habe was das Zeug hielt.
Ok, das war jetzt eine größere Sache...um nicht zu sagen DIE
größte...doch ich wette, ein EKG würde den gleichen Stress anzeigen, wenn ich
dabei zuschauen müsste, wie jemand in meiner Küche werkelt und mir wurde der
Mund zugenäht, die Hände verbunden und die Füße gefesselt, damit ich mich auch
wirklich nicht einmischen kann. Oder wenn Autoritätspersonen...nennen wir sie
LEHRER...über meine Kinder bestimmten und ich hätte nichts mehr zu sagen. Oder
wenn mein Mann den Wochenessensplan schriebe. Oder wenn mir jemand genau vorschreiben würde, wie ich
etwas nähen soll. Oder wenn mir jemand einfach ein Buch schenken würde, ohne dass ich
jemals den Wunsch geäußert hätte. Oder wenn meine Mutter jetzt wirklich käme und mir die Fenster putzen würde, weil
ich es grad dank Operation nicht kann und es tatsächlich nötig wäre...
Kontrolle zu verlieren bedeutet, mich zu verlieren. Wer
verliert sich schon gerne? Mein Mann sagt oft, mein Kontrollzwang wäre schon
krankhaft. Ich kann doch nichts dafür,
wenn er manchmal vergisst mir zu schreiben, dass er auf dem Heimweg ist. Ganz selbstverständlich
schicke ich ihm dann die vorgefertigte SMS mit: "Train?" Und zwar
spätestens um 19:27 Uhr! Immerhin verlässt sein Zug um 19:22 Uhr den Bahnhof... ich mach mir doch Sorgen Ich will doch auch meinen Abend planen und sollte
dann wissen, wer ab 21:00 Uhr noch so im Haus ist, den ich kontrollieren kann
mit dem ich den Abend verbringen kann. Jeden Abend übrigens...schon seit
Jahren...21:05 Uhr geht mit seltenen Ausnahmen, die ich schon mindestens zehn
Stunden vorher weiß, die Tür auf...
Als ich im Krankenhaus am vierten Tag nach der OP sagte:
"Ich muss nach Hause, ohne mich geht es nicht", antwortete der Arzt:
"Glauben sie mir, es geht auch ein paar Tage ohne sie. Geben sie ihr Haus,
ihre Kinder, ihren Alltag einfach mal in andere Hände." Wäre ich in dem
Moment am EKG angeschlossen gewesen, hätte man mich sicher auf die ITS verlegen
müssen.
Meine Recherchen haben ergeben, dass es nicht grade positiv
ist, immer Kontrolle über etwas haben zu müssen. Sicher ging meinem
Kontrollzwang eine Erfahrung in meinem Leben voraus, die ich nicht noch mal
erleben will. Doch eigentlich möchte ich ja nur über mich selbst bestimmen.
Daran kann ich absolut nichts negatives erkennen...außer den Egoismus. Doch da
ich mich auch immer so "kontrolliere", dass es meinem nahen Umfeld
gut geht, paart sich der Egoismus mit Altruismus und am Ende treffen sich beide
bei Null und schwupp...die Welt ist wieder in Ordnung.
Kontrolle bedeutet auch, darauf zu achten, ein glückliches
Leben zu haben. Und dagegen kann ja nun mal niemand etwas einwenden, solange
man andere damit nicht unglücklich macht.
In diesem Sinne:
Gehabt euch wohl! Und nicht immer alles so Ernst nehmen...
Sonntag, 23. März 2014
Vererbungslehre
Werden wir mal ein wenig wissenschaftlich…
Als Kind hatte ich die Angewohnheit stets, ständig und
immerzu zu „zuppeln“. Meine Mutter kaufte mir damals extra Koldern mit kurzem
Haar. Die waren zwar nicht so kuschelig, hielten aber eine Weile, denn
Wolldecken hatten recht bald kein Fell mehr – ebenso erging es meinen
Kuscheltieren, die ich trotz ihrer Nacktheit und der damit (für andere) verbundenen
Hässlichkeit überall mit hin schleppte.
Unlängst kam ich ins Wohnzimmer und traute meinen Augen
kaum! Da lagen auf dem Sofa verteilt Unmengen an Fusseln. Zuerst glaubte ich an
eine Erscheinung … mitten in diesem Flusenmeer saß meine Mamsell und zuppelte
an der bereits recht haarlosen Wolldecke.
Manche Eigenarten sind somit vielleicht erblich bedingter
Herkunft. Da ich diesen Tick seit meiner Jugendzeit nicht mehr habe, kann meine
Tochter sich ihn zumindest nicht abgeschaut haben.
Doch dann gibt es noch diese anerzogenen Spleens. Das sind
die, bei denen man sich in der Jugend immer wünscht, nie so zu werden wie die
eigenen Eltern.
Meine Mutter hat zum Beispiel die Angewohnheit, im
Restaurant, bei Freunden, bei Bekannten und auch bei Fremden die Krümel von der
Tischdecke zu wischen – selbst wenn gar keine Krümel da sind. Ich habe mich immer
lustig über sie gemacht, bis mein Mann mich beim Inder mit den Namen seiner
Schwiegermutter ansprach.
Oder diese Binsenweisheiten, bei denen man früher die Augen
verdreht hat – „Was die anderen machen ist mir egal, hier gibt es unsere
Regeln“ , „ Ich zähle bis drei…“ oder
gar „Warte mal ab, bis du so alt bist wie ich“. Ich wollte anders sein – wie
wahrscheinlich jeder auf diesem Planeten es sich irgendwann mal vornimmt. Doch
wie oft schlage ich mir heute innerlich auf den Mund, wenn ich zu meinen Kindern
diesen Schmus sage?
Nennen wir es anerzogen, doch irgendwo müssen die Vögel, die
unsere Vorfahren hatten, auch weiter leben. Ich bin froh, dass meine Mama sich
von ihrer Mutter einiges angenommen hat, so können wir sehr oft darüber lachen,
wenn mal wieder der Satz fällt: „Ich wollte nie so werden“ und gleichzeitig
meiner Oma gedenken, die dadurch immer noch unter uns weilt.
Die „Meise unterm Pony“ sollte man gar nicht so negativ
sehen. Es hat seine Vorteile, dass wir alle irgendwo einen an der Klatsche
haben.
Zum Einen würde sicher vielen Menschen etwas fehlen, wenn sie sich nicht über die Eigenarten anderer austauschen könnten. Zum Anderen (und viel Wichtgerem): wer ist noch nie wegen einer süssen, goldigen, klitzekleinen Macke der Liebe begegnet?
Donnerstag, 23. Januar 2014
Apropos Besuch
Wer mich kennt, der weiß: ich mach nichts, was ich machen muss!
Da gibt es diese komische Art an Menschen, die mich manchmal echt verzweifeln lässt… „Ich war bei dir, das nächste Mal kommst du zu mir!“ oder „Warum meldest du dich nicht bei mir, ich hab doch das letzte Mal angerufen.“ Das treibt mich echt in den Wahnsinn! Warum kann man nicht, wenn man jemanden hören will, einfach noch mal anrufen oder gar noch mal vorbei kommen. Muss man dann wirklich auf Teufel komm raus darauf warten, dass der andere sich meldet? Haben diese Personen so wenig Selbstbewusstsein und suchen die Bestätigung darin, wer sich wie oft kümmert? Ich versteh das nicht.
Freundschaften sind aus diesem Grund in die Brüche gegangen. „Tschuldigung, Kaddie, aber wenn du dich nicht bei mir meldest, dann liegt dir scheinbar auch nichts an mir.“ Dieser Gedankensplitter ging kommentarlos an mir vorüber, die Freundschaft verlief sich dann im Sande. Darüber rede ich auch nicht, habe andere Sorgen…
Das mag jetzt seltsam klingen, aber meine Freunde wissen, ich gehöre zu den Menschen, die so etwas nervt. Es ist ja nicht so, dass ich nie etwas von mir hören lasse. Manchmal ruf ich gar zwei oder drei Mal hintereinander an und denke mir nichts dabei.
Mir ist aufgefallen, dass genau diese Personen auch gerne den Spruch: „Das nächste Mal gibst du einen aus!“ verwenden. Vor ein paar Tagen hat das jemand zu mir gesagt und zufällig habe ich diesen Jemand zum dritten Mal beim Einkaufen getroffen. Also kaufte ich eine Flasche Wasser, gab sie ihm und sagte: „Schuld erfüllt!“ Dieser Blick war es wert…
Vielleicht bin ich dreist, vielleicht bin auch ich seltsam. Darin könnte sich auch der Grund finden, warum ich nur eine Hand voll wirklicher Freunde habe…dafür aber die Besten!
In diesem Sinne: wenn euch an jemanden etwas liegt, dann zeigt es einfach. Wahre Freundschaften erkennt man doch daran, dass sie ewig anhalten, ohne sich aus Dank abwechselnd beieinander zu melden oder gegenseitig zu besuchen. Gehabt euch wohl…ich ruf jetzt meinen besten Freund an. :-)
Da gibt es diese komische Art an Menschen, die mich manchmal echt verzweifeln lässt… „Ich war bei dir, das nächste Mal kommst du zu mir!“ oder „Warum meldest du dich nicht bei mir, ich hab doch das letzte Mal angerufen.“ Das treibt mich echt in den Wahnsinn! Warum kann man nicht, wenn man jemanden hören will, einfach noch mal anrufen oder gar noch mal vorbei kommen. Muss man dann wirklich auf Teufel komm raus darauf warten, dass der andere sich meldet? Haben diese Personen so wenig Selbstbewusstsein und suchen die Bestätigung darin, wer sich wie oft kümmert? Ich versteh das nicht.
Freundschaften sind aus diesem Grund in die Brüche gegangen. „Tschuldigung, Kaddie, aber wenn du dich nicht bei mir meldest, dann liegt dir scheinbar auch nichts an mir.“ Dieser Gedankensplitter ging kommentarlos an mir vorüber, die Freundschaft verlief sich dann im Sande. Darüber rede ich auch nicht, habe andere Sorgen…
Das mag jetzt seltsam klingen, aber meine Freunde wissen, ich gehöre zu den Menschen, die so etwas nervt. Es ist ja nicht so, dass ich nie etwas von mir hören lasse. Manchmal ruf ich gar zwei oder drei Mal hintereinander an und denke mir nichts dabei.
Mir ist aufgefallen, dass genau diese Personen auch gerne den Spruch: „Das nächste Mal gibst du einen aus!“ verwenden. Vor ein paar Tagen hat das jemand zu mir gesagt und zufällig habe ich diesen Jemand zum dritten Mal beim Einkaufen getroffen. Also kaufte ich eine Flasche Wasser, gab sie ihm und sagte: „Schuld erfüllt!“ Dieser Blick war es wert…
Vielleicht bin ich dreist, vielleicht bin auch ich seltsam. Darin könnte sich auch der Grund finden, warum ich nur eine Hand voll wirklicher Freunde habe…dafür aber die Besten!
In diesem Sinne: wenn euch an jemanden etwas liegt, dann zeigt es einfach. Wahre Freundschaften erkennt man doch daran, dass sie ewig anhalten, ohne sich aus Dank abwechselnd beieinander zu melden oder gegenseitig zu besuchen. Gehabt euch wohl…ich ruf jetzt meinen besten Freund an. :-)
Montag, 20. Januar 2014
Bloggen ist Therapie...
… schreibt Kaddie
unter mir und das würde ich gerne aufgreifen, denn bevor ich in Therapie muss,
weil meine Nerven mit mir durchgehen, schreibe ich das nun besser nieder! ;o)
Jede/r hat
Macken, Ticks und Spleens. Das ist okay so, aaaber mein Besuch darf seine
Macken gerne daheim lassen.
Da gibt es
diese „Handtuchabhänger“. Sie benutzen das Bad, waschen hinterher Hände (DAS
ist gut und soll so bleiben), nur schaffen sie es nicht, das Handtuch hängen zu
lassen. Sie müssen es IN die Hand nehmen und knoddeln es wieder irgendwie auf
die Halterung.
Weil ich
verstehen wollte, warum sie das machen, habe ich den Selbsttest gewagt. Hände
gewaschen, Handtuch IN die Hand genommen und abgetrocknet.
Resümee:
Keins – macht nämlich keinen Unterschied!
Vielleicht
sollte ich Regeln an die Badezimmertür machen?
- Männer: Hinsetzen!
- Frauen: Finger weg von den Schränken, da ist nix besonderes drin!
- Alle: Handtuch hängen lassen!
Spätestens
nach vier Wochen kommt bestimmt kein Besuch mehr, weil sie denken, ich hab
nicht mehr alle Latten am Zaun und NICHT zugeben würden, dass sie auch solche
Macken haben.
Ich weiß
nicht mal, warum es mich stört, aber ihr könnt mir nicht sagen, dass ihr so
eine Macke nicht habt!
Dann lasst
mal hören…
In diesem
Sinne, grade nochmal um die Therapie herumgekommen.
Freitag, 17. Januar 2014
Bloggerwelten
Definition für das zweite Frühstück: Kaffee, Brötchen, PC an und aus dem eigenen Alltag in die Welt der anderen verschwinden
Ich gehe gerne im Dunkeln an hell beleuchteten Häusern
vorbei und frage mich, welche Menschen hintern den verschlossenen Türen wohnen
und was sie grade machen. Wahrscheinlich kommt das daher, dass ich von Natur
aus neugierig bin.
Seit 2008 bin ich in der Bloggerwelt unterwegs. Mir gefällt es dort, denn es
gibt mir die Möglichkeit hinter diese verschlossenen Türen zu schauen.
Wie oft denkt man sich: „Könnte ich das auch?“ und träumt
sich an den Punkt, an dem man ein ähnliches Täschchen zeigen kann oder auch eine
bessere Momentaufnahme der Natur im Form eines Bildes. Und wie oft denke ich:
„Ach kuck mal einer an! Wollmäuse gibt es nicht nur bei uns unterm Bett.“ Das
macht die Person hinter dem Blog menschlich, vertraut und normal und man kann
mit ganz anderen Augen die Bilder betrachten und Texte lesen, die vielleicht
lediglich der Werbung dienen.
Es gibt auch die Blogschreiber, da würde man am liebsten in
den Bildschirm springen und mal eine Runde Knuddelstunde veranstalten. Doch das
geht nicht – dem Herr sei Dank. Am Ende hätte man dreiundfünfzig fremde
Menschen auf dem Sofa, die einen drücken wollen. Also hinterlässt man einen
lieben Kommentar, der zwei Dinge gleichzeitig kann:
1.) Den
Blogschreiber aufmuntern.
2.) Dem
Kommentarverfasser das Gefühl geben, die gute Tat des Tages hinter sich
gebracht zu haben.
Wir leben in einer Zeit, in der das Internet zu unseren
Freunden gehört. Ein Vorteil ist, man kann Kontakte besser pflegen, denn eine
Email ist schnell geschrieben und schnell beantwortet. Einen Brief müsste man
zur Post bringen und dann auf die Antwort warten, was ungeduldigen Menschen wie
mir schwer fällt. Und ein Telefonat kann einem eine lange Zeit des Tages
rauben. Natürlich darf man das echte Leben draußen nicht vernachlässigen, die
Gefahr besteht leider.
Blogs inspirieren, Blogs geben Mut, Blogs helfen meiner
Meinung sogar zur Selbstfindung, Bloggen ist Therapie.
Doch neben den Blogs gibt es noch die anderen sozialen Netzwerke,
die manch einem Ähnliches bedeuten wie den anderen das virtuelle Tagebuch. Doch da habe ich
meine ganz eigene Meinung zu, worüber ich das nächste Mal schreiben werde…
In diesem Sinne…
„Blog you free“
Montag, 13. Januar 2014
Die personifizierte Macke...
Ich behaupte von mir selbst, viele Vögelchen unter meinem wirbelnden Pony zu haben. Nach und nach werde ich darüber schreiben - da wird schon einiges zusammen kommen.
Aber folgende Meise muss ich als Erstes aufschreiben, denn sie hat dem Blog eigentlich das Leben geschenkt...
Anfangen und nicht zu Ende bringen - das ist meine Devise. Da bin ich nicht stolz drauf, soviel Ehrlichkeit muss sein.
Was man erkennen kann: ich will und will, geb ein Heidengeld dafür aus, aber zu Ende bringe ich nichts. Auf Dauer nervt mich das selbst, vielleicht kennt das ja jemand von euch.
Vor gut zwei Jahren setzte ich mich an mein Laptop und begann zu Schreiben. Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend wurden wach. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl etwas zu Ende bringen zu können, was ich schon seit jeher mache: Schreiben! Ich schreibe gerne, ich schreibe viel, ich schreibe, seit ich schreiben kann - vorher habe ich meine Geschichten gemalt.
Mein Problem war, ich konnte meine Gedanken nicht mehr zu Papier bringen und so begann ich ein weiteres Fernstudium: Schreiben lernen - Autor werden. Und man wird es kaum glauben, aber das habe ich tatsächlich zu Ende gebracht...wenn auch mit Verzögerung.
An dieser Stelle kann ich jetzt die Sache mit der "Schreib-Freundin" erklären. Sie sagte einst, sie wolle gerne schreiben. Und bevor sie wie ich jahrelang etwas anfängt und nicht zu Ende bringt, wollte ich ihr den langen Weg zur Selbstfindung sparen. Ihre Art zwang mich regelrecht dazu, ein gemeinsames Projekt zu starten.
Es wäre zu viel des Guten, gleich ein ganzes Buch zu schreiben, auch wenn ich zumindest im Kopf eine Menge Material anzubieten hätte. So kam mir die Idee, meinen alten Blog zu schließen und einen neuen zu beginnen, in dem keine Bilder von der Familie oder von handgearbeiteten Kostbarkeiten zu sehen sind. Man wird hier keine Kochrezepte lesen und keine "12 von 12" finden.
Meine "Schreib-Freundin" hatte die Idee mit den "Zwängen und Macken"...und genau da war ich sicher, mit uns zwei Beiden könnte es klappen. Wir schwammen auf der gleichen Welle und sitzen nun in einem Boot.
Hier wird also geschrieben - vom Alltag, von uns, von anderen, von Macken, von Spleens - oder eben ganz einfach: von Meisen unter Ponys.
Aber folgende Meise muss ich als Erstes aufschreiben, denn sie hat dem Blog eigentlich das Leben geschenkt...
Anfangen und nicht zu Ende bringen - das ist meine Devise. Da bin ich nicht stolz drauf, soviel Ehrlichkeit muss sein.
- Ich wollte Grafikdesignerin werden und begann ein Fernstudium. Es lag mir nicht, ich gab es auf, auch wenn ich einiges der Gesamtkosten zahlen musste.
- Um die Kinder nicht zum Fotografen schleifen zu müssen, musste die teure Kamera her. Mehr als früher fotografiere ich dennoch nicht.
- Nähen sollte mir die Selbständigkeit und ein bisschen Geld bringen. Heute besitze ich eine sehr gute Nähmaschine, eine Stickmaschine und gar eine Strickmaschine - gelegentlich alles im Einsatz.
- Mit dem Füller wollte ich wieder schreiben. Doch da hätte ich quasi das Schönschreiben der ersten Klasse wiederholen müssen. Nun liegt das Kalligraphieset nebst Büchern im Schrank und wird wahrhaftig nur vor den Feiertagen genutzt - den großen...also vor Weihnachten...
Was man erkennen kann: ich will und will, geb ein Heidengeld dafür aus, aber zu Ende bringe ich nichts. Auf Dauer nervt mich das selbst, vielleicht kennt das ja jemand von euch.
Vor gut zwei Jahren setzte ich mich an mein Laptop und begann zu Schreiben. Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend wurden wach. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl etwas zu Ende bringen zu können, was ich schon seit jeher mache: Schreiben! Ich schreibe gerne, ich schreibe viel, ich schreibe, seit ich schreiben kann - vorher habe ich meine Geschichten gemalt.
Mein Problem war, ich konnte meine Gedanken nicht mehr zu Papier bringen und so begann ich ein weiteres Fernstudium: Schreiben lernen - Autor werden. Und man wird es kaum glauben, aber das habe ich tatsächlich zu Ende gebracht...wenn auch mit Verzögerung.
An dieser Stelle kann ich jetzt die Sache mit der "Schreib-Freundin" erklären. Sie sagte einst, sie wolle gerne schreiben. Und bevor sie wie ich jahrelang etwas anfängt und nicht zu Ende bringt, wollte ich ihr den langen Weg zur Selbstfindung sparen. Ihre Art zwang mich regelrecht dazu, ein gemeinsames Projekt zu starten.
Es wäre zu viel des Guten, gleich ein ganzes Buch zu schreiben, auch wenn ich zumindest im Kopf eine Menge Material anzubieten hätte. So kam mir die Idee, meinen alten Blog zu schließen und einen neuen zu beginnen, in dem keine Bilder von der Familie oder von handgearbeiteten Kostbarkeiten zu sehen sind. Man wird hier keine Kochrezepte lesen und keine "12 von 12" finden.
Meine "Schreib-Freundin" hatte die Idee mit den "Zwängen und Macken"...und genau da war ich sicher, mit uns zwei Beiden könnte es klappen. Wir schwammen auf der gleichen Welle und sitzen nun in einem Boot.
Hier wird also geschrieben - vom Alltag, von uns, von anderen, von Macken, von Spleens - oder eben ganz einfach: von Meisen unter Ponys.
Sonntag, 12. Januar 2014
Ein kleines Dankeschön...
So, dann
beginne ich mal… mein erster Blogeintrag… Puh, gibt es hier eine Anleitung?
Nun gut,
hilft ja alles nichts. Los geht’s:
Kennt ihr
das, ihr lernt jemanden kennen und fühlt euch gleich zu Hause? Nicht im Sinne
von „da kann man die Füße auf den Tisch legen und ohne zu fragen an den
Kühlschrank gehen“. Nein, zwischenmenschlich. Das Gefühl man kenne sich schon
ewig und drei Tage, hat gemeinsam gelacht, geweint, gefeiert und sich beim
rückwärtstrinken die Haare gehalten. Dort kann man sein wie man ist, muss sich
nicht verstellen, muss kein Blatt vor den Mund nehmen oder erntet einen
schiefen Blick mit hochgezogener Augenbraue.
Wobei ich
ihren Blick noch nie gesehen habe, ich kenne sie nicht persönlich, nicht in
ihrer Gestalt – nur vom Schreiben. Durch das Internet und unzählige Emails,
aber diese sagen so viel über sie aus. Sie schenkt mir Vertrauen, wo eigentlich
noch keines sein kann. Woher auch, wenn wir uns noch nie gesehen haben!? Nur
durch geschriebene Worte!? Mutig, oder? Das gleiche versuche ich ihr
zurückzugeben, denn es bedeutet mir sehr viel. Aber ich denke es kommt an…
„Ich glaube
das klappt ganz gut mit uns zwei Beiden“, schrieb sie mal. Ich glaube es auch –
nein, ich weiß es.
Mit dieser
„Schreib-Freundin“ mache ich hier diesen Blog und ich freue mich, was die
Zukunft für uns bereithält.
Ich danke
dir von Herzen!
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