Dienstag, 13. Januar 2015

Seelenstriptease



Als ich in 2012 meinen Fernlerngang zum Schreiben begann, erwartete ich mir davon, schreiben zu lernen. Was ich eigentlich nicht brauchte, denn ich kann schreiben. Wie schon das eine und vielleicht auch andere Mal erwähnt, schreibe ich, seit ich schreiben kann. Gib mir ein einziges Wort und ich mach dir eine Geschichte draus.
Je älter ich wurde, desto weniger schrieb ich. Da war  nun meine kleine Familie, die mich brauchte, die ich brauchte! Auch eben wegen dieser kleinen Familie, verliefen Freundschaften im Sande und meine Kontakte wurden immer weniger und damit schrieb ich auch keine Briefe mehr.
Dank Babyforen und auch Blogs hatte ich immer die Möglichkeit meine Gedanken nieder zu schreiben. Das reichte mir auch lange, bis irgendwann der Tag kam, an dem ich meinen großen Traum erfüllen wollte…ich wollte ein Buch schreiben.
Themen hatte ich schon immer genug. Allerdings gab mir niemand ein einziges Wort vor, aus dem meine Geschichte hätte entstehen können. Egal wie ich es anstellte, ich fand keinen Anfang. Also kam mir der Fernlehrgang sehr entgegen…

Es machte Spaß. Ich lernte Exposés zu schreiben, meine Grundideen konnte ich damit kurz zusammenfassen. Auch fing ich wieder an, nur noch mit Notizbuch und Stift in der Handtasche aus dem Haus zu gehen. Selbst mein Fotoapparat kam öfter zum Einsatz, denn Gefühle zu beschreiben, die man beim Anblick einer bestimmten Landschaft hatte, ist nicht einfach, bringt einen aber unheimlich im Schreiben weiter.
Doch je weiter ich mit meinem Lehrgang kam, desto mehr entfernte ich mich von mir selbst. Das war nicht ich, die da über ihre erste Liebe schrieb. Nicht ich schrieb eine Fabel. Dennoch beendete ich den Fernkurs, aber die Lust hatte ich längst verloren.

Da saß ich nun mit meinem Zertifikat. Stolz war ich natürlich. Ich begann ein Buch zu schreiben, ein Zweites, sogar ein Drittes. Aber bei keinem kam ich über das dritte Kapitel hinaus, denn immer wieder suchte ich mich selbst in meiner Arbeit.
Dann kam der Blog. Ich freute mich sehr über die Idee, die meine Schreibfreundin und ich hatten. Er erschien mir auch sinnvoll, denn von Macken und Spleens bin ich hier täglich umgeben – wer  nicht?
Wie ihr wenigen Leser sehen könnt, kam in dem einen Jahr auch nicht viel rum. Wenn ich selbst meine eigenen Beiträge lese, dann frage ich mich, ob das wirklich ich bin. So schreib ich nicht! Zwar sind es meine Gedanken, aber so schreibe ich nicht! Es ist nicht flüssig, nicht einfach in die Tastatur gehauen, es ist nicht lustig, es macht manchmal gar keinen Sinn, es ist nicht immer philosophisch, es ist nicht derb…Hallo??? Kaddie??? Kathrin??? Wo biddu denn?

Vor ein paar Tagen las ich meinen alten Blog - *RIP, mein Lieber. Das worüber ich gepostet habe, war ich auch nicht. Ich hatte mich eben auch mal daran versucht, meine Hobbys und meinen Alltag in die Öffentlichkeit zu stellen. Versucht!??! Nachgemacht wohl eher! Was ich wirklich hätte zeigen sollen, traute ich mich allerdings  nicht…nämlich mich!
Aber das, was ich zu meinen Bildern schrieb, die Worte, das war ich. Eins zu eins. So schreib ich, das bin ich.

Nun ist die Maus aus! Es ist Ende Gelände, Ebbe Guiseppe, Schicht im Schacht. Schluss mit Lustig. Ich vergesse, was ich gelernt habe und lerne wieder, was ich vergessen habe. Ich hole die Schaufel aus dem Stall und mich aus dem selbst gegrabenen Grab.


Zwei meiner größten Ziele haben die letzten Wochen Formen angenommen. Zum einen möchte ich mich endlich auch mal selbständig mit meiner Näherei machen – kreativ genug bin ich, Ideen habe ich. Mir fehlte nur das Vertrauen in mich selbst. Doch das wird ein anderer Blog *g
Zum anderen habe ich ein Thema für ein Buch gefunden, wo ich frei raus mir alles von der Seele schreiben kann, ohne etwas schön reden zu müssen.  Das Leben hat mich und meine drei Liebsten einmal gefickt und das sollen bis 2017 alle wissen. Meinen DreiKapitelBlockade-Punkt habe ich überschritten.
Leck die Katz am Arsch, wenn ich den selbigen nicht bald mal hochkriege.

Seelenstriptease oder Jammerpost. Mir hat es geholfen…

In diesem Sinne

Think pink…und alles ist im grünen Bereich!!!




Montag, 12. Januar 2015

12 von 12 im Januar

Ziemlich am Anfang habe ich mal geschrieben, dass es hier keine 12 von 12 zu sehen geben wird- aber man kann ja ruhig seine Meinung ab und an ändern. Zumal ich hier einst von mir preis gab, selbst gerne in andere Häuser bzw. Blogs zu schauen. Also warum dann nicht auch etwas von mir zeigen?

Witzigerweise wurde genau vor einem Jahr der erste Post geschrieben. Und da sich generell im Blog etwas ändern soll und auch wird, nehme ich es zum Anlass heute bei 12 von 12 mitzumachen. Mehr gibt es bei  Caro zu sehen.

Die Ferien sind nun auch bei uns zu Ende - Hello Alltag!


Das Aufstehen fällt nicht jedem leicht...


Die werden ab heute hoffentlich wieder täglich geputzt;)


Der Große verlässt im Stockfinsteren das Haus.


Während das Mamsellchen sich für die Schule schick macht...


... mach ich schon etwas den Haushalt...


... damit die Bolognese früh kocht und spät(er) besser schmeckt ;)




Spektakulärer kann mein erstes 12 von 12 nicht sein. Das Nachbarhaus wurde abgerissen. Mir war angst und bang, denn das eigene Haus wackelte und bebte.



Für mich bedeutet das nun die nächsten Tage Fenster putzen - sind ja nur 38 Flügelfenster - und auf Regen hoffen, damit der Garten von Staub und Dreck befreit wird.



Macht wohl jeder mal ;)


Die Kinder haben Besuch, ich werde nicht benötigt, also arbeite ich an meiner Zukunft.


Darauf freue ich mich heute Abend und hoffe, ich werde nicht enttäuscht. Den Film habe ich vor Jahren gesehen, das Buch wollte ich schon immer lesen...jetzt hör ich es eben


So, das waren dann meine ersten 12 von 12 - sehr vormittaglastig, aber Nachmittags habe ich gearbeitet.. Hat Spaß gemacht und ich werde versuchen, regelmässig dran teilzunehmen. Allerdings werde ich dann mit meiner Kamera und nicht mit dem Handy fotografieren. Das Format hat mir beim Bearbeiten arge Probleme gemacht. Doch mein Handy macht gute Fotos. Das wusste ich bisher auch noch nicht.
 

Freitag, 9. Januar 2015

Denglisch

Sicher gehöre auch ich zu der Generation die über Ottos „English for Runaways“ gelacht hat. Eigentlich zieht sich das durch das ganze Leben. Das „ I think it thunders“ meiner Schwester gehört heute noch zu unserem täglichen Sprachgebrauch.
Unlängst bin ich auf "forbetteryourenglish" gestoßen und ich muss sagen, ich habe mich ein wenig geärgert nicht selbst auf solche Sprüche gekommen zu sein. Denn: ich bin very British verheiratet und forbetter mein English auch nach elf Jahren noch jeden Tag.
“Now we have the salad“ , „I wish you what“ und „Lucky Mushroom“ bzw. „Unlucky Bird“ sind bereits so in unseren Alltag eingezogen, dass wir beide gar nicht mehr wissen, ob das nun richtig oder falsch ist. Generell ist es grade für meinen Angetrauten manchmal schwierig, sich vernünftig mit Engländern zu unterhalten, obwohl Englisch weiterhin arbeitsbedingt seine Hauptsprache ist.

Wahrscheinlich mischen wir der Einfachheit halber unsere beiden Sprachen und reden tatsächlich Denglisch. Uns fällt das nur auf, wenn andere sich über unser Gespräch amüsieren. „I go einkaufen“ oder „I clean the Wohnzimmer and than I am fertig“ sind alltägliche Dinge, die man hier so hört. Dann gibt es noch so Ausdrücke, die wir am Anfang der Beziehung einfach nicht besser wussten. „Das ist stimmt“ konnte ich meinem Mann abgewöhnen, es war einfach zu süß. Mir konnte ich es aber angewöhnen. Genauso süß fand er meine „Hickhacks“ statt hiccup und so hat sich auch das bei uns eingebürgert.

Meist ist es wirklich lustig, wie wir hier so täglich reden. Doch es gibt auch peinliche Situationen – z.B. wenn man in der Werkstatt nicht mehr die ÖlPfütze sondern die Oil-Fotze unterm Auto hat.

In diesem Sinne…
Ge-have you well!

Freitag, 2. Januar 2015

Ein neues Jahr beginnt



Gute Vorsätze für das neue Jahr sind wohl jedem bekannt. Ebenso verlässlich verfolgt uns in der Regel die Erfahrung, das Ziel bereits in den ersten Tagen nicht erreichen zu können.
Ob man nun mit dem Rauchen aufhören will, ein paar vielen Kilos adé sagen möchte, den Wohnraum sich in ein vorzeigbares Heim verwandeln sieht oder sich bei dem einen oder anderen Freund mal wieder per Briefpost melden möchte; bei den meisten Menschen kehrt nach wenigen Tagen der Alltag ein. Und hierbei scheint es so, als wäre Alltag eine Ableitung von al(l)tbewährt. Was immer war, ist gar nicht so einfach zu verändern. Das eigene Leben gefällt einem doch meist.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann rühren gute Vorsätze daher, sich für das neue Jahr frei von Sünde und allem Schlechten zu machen und damit gelangen wir zu einem Thema, über das ich mich seitenweise auslassen könnte, es aber lieber lasse, denn jeder hat seine eigne Meinung zur Kirche bzw. zum Glauben.

Dennoch: vor ein paar Jahren habe ich es mir angewöhnt mich nicht mehr schuldig zu fühlen und das Wort Schuld aus meinem Wortschatz grundsätzlich zu verbannen. Auch dieses Wort wird uns vom Glauben auferlegt. Christus starb für unsere Sünden. Meine ehrlich gesagt nicht, denn vor 2015 Jahren dachte man nicht im entferntesten an mich. Und seien wir mal ehrlich; wenn Jesus für meine Sünden wie Rauchen und gerne essen und mal die ein oder andere notwendige Unwahrheit gestorben wäre, dann wäre sein Tod ein recht unrealistisches Opfer gewesen.

So unterliegen wir meiner Meinung nach einem Druck, den man uns schon im jüngsten Lebensalter auferlegt. Durch die Taufe und die damit verbundene Zugehörigkeit zu den Christen beginnen unsere Eltern damit, uns für etwas schuldig zu fühlen, was wir nicht ändern können und womit wir gar nichts zu tun haben.
Vielleicht sind meine Gedankengänge etwas wirr und seltsam, doch wenn ich mir bewusst mache, dass gute Vorsätze eigentlich eine Bereinigung meiner Seele sein sollten, dann wundert es mich als bekennende NichtAnDieKircheGlaubende nicht mehr, wenn ich keinen Vorsatz einhalte.

Ich ging also in mich, der Weg war wie immer weit, und kam vor ein paar Wochen zu der Erkenntnis, dass manche Änderung meinem Leben nicht schaden könnte. Tatsächlich hat sich in der Beziehung einiges bereits getan. Und das ganz ohne Druck, ohne schlechtes Gewissen, wenn ich mal einen Schritt zurück mache und ganz ohne den Gedanken etwas wirlich vorzuhaben. Ich plane, was ich machen möchte, setze es mir aber nicht immer wieder vor. Wenn es klappt ist gut, wenn es nicht klappt, dann sollte es auch nicht sein.

Gute Vorsätze sind eine reine Definitionssache. Man muss einfach nur den Druck rausnehmen, dann wird das was.

In diesem Sinne:

2015 wird das bringen, was es bringen wird und ich kann lediglich versuchen das Beste draus zu machen  - wie jedes Jahr ;)